Natürlich werden Sie sich fragen:
"was bedeutet Zaubermaus?"
Ich will Ihnen auch erklären, wie es dazu kam.

Mir ist der Name zwar etwas peinlich, aber ich wurde von einem Freund eines Tages so genannt. - Und das kam so. -
Vor einigen Jahren fragte dieser Freund mich, ob ich bei einer seiner Zaubershows
als Assistentin mitmachen möchte.
Das fand ich interessant und es wurde bald noch eines meiner Hobby's.

 


Ich war natürlich neugierig, wie verschiedene Tricks funktionieren, willigte ein und wurde daraufhin mehrere Male zerteilt, gefesselt, unzählige Messer durchdrangen meinen Kopf und schliesslich schwebte ich als Jungfrau über die Bühne.

Und hier gibt es sogar einen kleinen Ausschnitt aus unserer Show

Das brachte uns einige Mark und viel Bewunderung ein, weil es funktionierte, obwohl das mit der Jungfrau lange vorbei war, denn ich war schon damals alleinerziehende Mutter mit fünf eigenen Kindern.

-Und das kam so.-


Sicher brauche ich Ihnen nicht zu erklären, wie man (Frau) zu fünf Kindern kommt, obwohl die Klapperstörche schon zum grössten Teil ausgestorben sind und zu den bedrohten Arten gehören,
wie auch treusorgende Ehemänner und Väter.

Ich sass also eines Tages da (Nein - ich lag!) und hatte meine Zwillinge, Michael und Manuel, in einer Kölner Klinik im Arm. Die waren zwar ein "Verkehrsunfall", aber als Katholikin und Klosterschülerin freute ich mich doch, dass sie gesund auf diese Welt gekommen sind, obwohl ihr Vater mir versichert hatte, dass er zeugungsunfähig sei.
Es war also ein warhaftiges Wunder, wie bei der heiligen Jungfrau Maria.
Ja wirklich ein Wunder, denn ich war immer noch "Jungfrau".

Am 5. September, an meinem Geburtstag, waren die Zwillinge aus dem Gröbsten raus und ich wollte mich nun wieder um eine Arbeit als Sekretärin kümmern, denn der Vater der Zwillinge war von der Bildfläche verschwunden und Alimente zahlte er auch nicht.
Er war plötzlich arm wie eine Kirchenmaus, nachdem er sein Haus auf
den Sohn seiner damaligen Lebensgefährtin überschrieben hatte.
Das war alles aktenkundig und rechtens und ich hatte inzwischen schon recht viele Erfahrungen mit Anwälten, dem Jugendamt und dem Sozialamt.
Meine drei älteren, ehelichen Kinder waren in der Schule und ich wusste nicht, wovon ich uns ernähren sollte.

Ich wollte also endlich wieder als Sekretärin arbeiten gehen
und meine Kinder bei einer Tagesmutter unterbringen.
Da tauchte am besagten Geburtstag mein "Zauberfreund" auf und fand die Idee mit dem Arbeitengehen überhaupt nicht so gut, wie ich.
"Das kommt überhaupt nicht in Frage", sagte er. "Mit dem Gehalt einer Sekretärin kommst du auf keinen grünen Zweig und die Kinder bei einer Tagesmutter abzugeben ist eine miserable Idee.
Du willst arbeiten gehen und gibst dann das Geld wieder an die Tagesmutter ab - na toll!
Eine Mutter hat sich um ihre Kinder zu kümmern!
Du bist fünffache Mutter und kannst prima mit Kindern umgehen.
Wie man bei den grösseren sieht, hast du sie bestens erzogen.
Du solltest das machen, was du wirklich gut kannst und damit deinen Lebensunterhalt verdienen.
Warum arbeitest DU dann nicht als Tagesmutter?
Dann kannst du dich zuhause um deine Kinder kümmern und anderen Frauen helfen,
deren Situation du doch bestens verstehen können müsstest, weil du die kennst."

Ich war zunächst nicht sehr begeistert von der Idee, aber er hatte Recht, sah ich nach längeren Überlegungen ein. Schliesslich liebe ich Kinder über alles und hätte schon vor meiner ersten Ehe gern als Kindergärtnerin gearbeitet.
Aber, was mache ich, wenn das nicht funktioniert und wie wird man Tagesmuttter?

arm, wie eine Kirchenmaus